Hilf Deinen Kindern nicht zu viel
sonst sabotierst Du die Entwicklung ihres Selbstvertrauens (5)
Im November vor 9 Jahren wurde mein erstes Kind geboren und das hat alles verändert. Am Liebsten hätte ich dieses empfindliche, winzige Wesen in Watte gepackt und vor allen Herausforderungen dieser Welt beschützt. Aber laut Forschung beeinträchtigen wir Eltern die gesunde psychische Entwicklung unserer Kinder enorm, wenn wir sie zu sehr behüten. Denn dann verhindern wir, dass eines ihrer drei menschlichen Grundbedürfnisse erfüllt wird: das Bedürfnis nach Kompetenz und Selbstwirksamkeit. Für unsere Kinder ist es essenziell, dass sie die Erfahrung machen durch ihr Handeln ans Ziel zu kommen und dabei auch Schwierigkeiten zu überwinden und trotz Anstrengung durchzuhalten. Wenn wir ihnen zu viel helfen, fangen sie an zu glauben, dass sie ihre Probleme nicht selbst lösen können. Sie geben auf, wenn es anstrengend wird. Sie lernen nicht mit ihren negativen Gefühlen umzugehen und erwarten, dass andere ihre Frustration beenden.
Die Erfahrungen, die Kinder in Bezug auf ihre Kompetenz machen, sind entscheidend für ihre Zukunft. Wenn sie lernen Herausforderungen aus dem Weg zu gehen und schnell aufzugeben, häufen sich zunehmend ihre Misserfolge und ihr Selbstvertrauen gerät in eine Abwärtsspirale. Haben Kinder hingegen die Erfahrung gemacht Herausforderungen bewältigen zu können, stellen sie sich auch neuen Herausforderungen. Wenn sie scheitern, versuchen sie es noch einmal auf andere Weise. Dadurch erleben sie mehr Erfolge und ihr Selbstvertrauen wächst kontinuierlich. Sie entwickeln ein gesundes Selbstvertrauen.
Unser Ziel als Eltern sollte also sein, unseren Kindern nur dann zu helfen, wenn sie wirklich Hilfe benötigen (dann aber auf jeden Fall - dazu mehr in einem der kommenden Newsletter). Darüber hinaus sollten wir ihnen eine Reihe von Kompetenz- und Frustrationstoleranzerfahrungen ermöglichen. Denn dann beginnen Kinder Herausforderungen, Lernen und Anstrengung mit Erfolg zu assoziieren. Sie lernen an sich zu glauben, mit negativen Gefühlen umzugehen und auch dann weiterzumachen, wenn es schwierig wird. Falls Du dazu tendierst, Deinem Kind zu schnell zu helfen (z.B. aus Ungeduld wie ich), stell Dir beim nächsten Mal folgende Frage:
✨ Was ist wichtiger: Dass ihr 5 Minuten früher fertig seid / nichts schmutzig wird / das Ergebnis am Ende perfekt ist / (setze hier Deinen Lieblingsgrund ein) oder, dass Dein Kind die Erfahrung von Selbstwirksamkeit macht?
Jetzt kennst Du das erste der drei psychologischen Grundbedürfnisse von Menschen nach der Selbstbestimmungstheorie von Deci und Ryan, die seit fast 50 Jahren beforscht wird: Kompetenz. Was die anderen beiden psychologischen Grundbedürfnisse sind, erfährst Du in den folgenden Ausgaben von Glück in Deine Mailbox. Möchtest Du mehr darüber erfahren, inwieweit die Grundbedürfnisse Deiner Kinder bereits erfüllt sind und wie Du sie dabei unterstützen kannst, ihre psychologischen Grundbedürfnisse zu erfüllen? Dann lade ich Dich herzlich in meinen Intensivkurs ein (Start im Januar 2025).
Von Herzen alles Liebe und viel Gesundheit für Deinen November!
Aktuelles:
✨ Intensivkurs: „Psychologische Grundbedürfnisse und Positive Emotionen“
Wann: Januar - April 2025
Mehr Informationen und Anmeldung:
https://annewiesbeck.de/meine-online-kurse-und-webinare#intensivkurs